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Donnerstag, 19. Dezember 2013

Männer schlagen Frauen weil sie aussehen wie Bierflaschen. Echt jetzt?

Eine Freundin von mir postete folgendes Video auf Facebook:



Klar, die Werbung belügt uns was das aussehen von Frauen angeht ... aber daraus Gewalt gegen Frauen abzuleiten? Eine gewagte Hypothese. Männer haben Frauen geschlagen (und schlimmeres) bevor es Werbung gab.
Und wir Männer werden genauso verarscht. Auch männliche Models bekommen breite Schultern, mehr Muskeln und das gleiche Haut-Tuning. Auch wir werden in der Werbung definiert über das Produkt, kein Platz für Charakterdarsteller.
Es werden allerdings archaische Rollenbilder verfestigt. Immernoch machen Frauen Werbung für Putzmittel und Männer für Baumärkte.

Das Problem der Werbung wird sich nie beseitigen lassen solange es Werbung gibt. Denn ihr Zweck ist es, uns unzufrieden zu machen; mit uns, unserem Aussehen, mit unserem Lebensstil. Nie sind wir schön genug, erfolgreich genug. Wir machen ständig Fehler, weil wir angeblich das falsche Produkt im falschen Laden kaufen und dafür zu viel bezahlen.

Die Werbung sagt uns, dass wir diese Unzufriedenheit nur beseitigen können, uns Befriedigung verschaffen können, indem wir endlich das richtige anziehen, das richtige essen, das richtige Auto fahren usw.
Nicht das Christentum, nicht der Islam, nicht der Buddismus - Konsum ist die mächtigste Religion unserer Zeit, unser bevorzugter Weg zur Erlösung.

Das ist der Kern von Werbung. Das Gegenmittel ist nicht, die Werbung zu ändern, das wird nicht funktionieren. Man muss sich diesen Mechanismen von Werbung einfach bewusst sein. Nietzsche hätte gesagt, es ist mal wieder an der Zeit, einen Gott zu töten.

Wir müssen was den Konsum angeht endlich erwachsen werden, mündig werden, zum Übermensch werden. Über den Dingen stehen. Wir müssen Menschen lieben und Dinge benutzen. Leider machen wir es heute oft genau andersrum.

So, wer meine Ergüsse zu diesem Thema bis hier erduldet hat, bekommt zu Belohnung noch ein Schmankerl ;)

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